1 Jahr Corona

Seit nun ca. einem Jahr prägt Corona unseren Alltag.
Viele die dies hier lesen, haben inzwischen finanziell – zum Teil schwer – zu kämpfen. Die Kinder und Jugendlichen können ihrem gewohnten schulischen Alltag nicht mehr nachkommen und auch deren Freizeitgestaltung gestaltet sich schwierig. Glücklich können sich all diejenigen schätzen, die beruflich davon nicht oder kaum betroffen sind und auch die, welche gesundheitlich von Corona verschont wurden.

Die Lockdown-Maßnahmen dauern aktuell weiter an. Keiner weiß aktuell wie es so richtig weitergehen soll?

Wenn das noch lange so weiter geht, werden wohl viele Insolvenzen mit gravierenden Folgen drohen.

In Zeiten wie diesen wird deshalb auch intensiv darüber diskutiert, ist es richtig, dass Profisport – wenn auch ohne Zuschauer – weiter betrieben werden darf oder nicht.

Kinder, welche auf dem „Bolz-Platz“ gemeinsam spielen wollen dürfen dies nicht. Profis dürfen dies. Mir hat letztens jemand gesagt, hier gilt wohl das Motto. „Brot und Spiele“. Gleichzeitig meinte er: „Nur immer Quizshows etc. im TV anschauen ist doch auch langweilig!“. Ich glaube, diese Aussagen treffen es recht gut. Ablenkung von den täglichen Sorgen mit sportlichen Ereignissen. Aber ehrlich gesagt, ich vermisse schon sehr die Atmosphäre mit den Zuschauern. Es ist zwar schon interessant bestimmte Spieler (wie zum Beispiel den von mir sehr geschätzten Thomas Müller) Anweisungen rufen zu hören, aber so eine richtige Stadionatmosphäre ersetzt dies bei weitem nicht. Fans gehören für mich zum Sport wie das „Amen in der Kirche“. Aber wann dürfen wir Fans wieder in die Stadien gehen? Müssen wir uns dann vorher impfen lassen? Sollte eine Impfung für einen Besuch tatsächlich notwendig sein, dann wird es wahrscheinlich problematisch ausreichend Mitfahrer zu den Spielen zu finden. Aus meiner Sicht sollte es jedem selbst überlassen bleiben (evtl. nach ärztlicher Abklärung), ob er sich impft oder nicht. Diese Entscheidung wäre dann gefährdet.

Das u.a. Profifußball stattfinden kann, ist aus meiner Sicht ein besonderes Privileg. Leider gab es zuletzt Fälle von Spielern, welche dies wohl nicht entsprechend zu würdigen wissen. (z.B. Besuche in Tattoo-Studios, von Partys, frische Haarschnitte usw.)

Wenn ich mir so manche Vertragsverhandlung von Spielern anschaue, dann denke ich mir: „Die haben den Schuss noch nicht gehört“. Statt froh zu sein, schon jetzt mehr als ausreichend abgesichert zu sein, wird knallhart in Zeiten wie diesen, um mehr Geld und bessere Verträge verhandelt. So mancher von mir sehr geschätzte Spieler hat dadurch leider etwas von seinem Image eingebüßt.

Da man aktuell die Spiele nur über TV verfolgen kann, ist mir aufgefallen, wie extrem sich die Sache mit den „VAR“ ausgeweitet hat. Wahrlich jedes Tor wird nun genau überprüft. Da wartet man manchmal tatsächlich mehrere Minuten auf die endgültige Entscheidung. Oft fragen sich auch die Kommentatoren/Moderatoren, warum zählte dieser Treffer nicht? Dann stellt man nach Betrachtung der x-fachen Zeitlupe fest, das Knie war im Abseits. Oder beim Torschuss selbst lag kein Abseits vor, aber in der Szene davor, was aber auch viele Zeitlupen benötigte, um das aufzuklären. Wenn man sich vorstellt, live dabei zu sein, wird einem jetzt schon angst und bange. Bildlich gesehen, liefe das dann so ab: „Torjubel, dann folgen lange Abklärungen, man weiß gar nicht wieso, dann wird Abseits angezeigt, was man aber nicht gesehen hat, weil es in der Szene davor war (das bekommt dann oft nur der TV-Zuschauer mit)“. Der Stadionbesucher bekommt nur einen Teil davon mit und wird fast verrückt dabei.

Wie eingangs geschrieben, finde ich, dass sich dies alles noch mehr ausgeweitet hat. War es zu Zeiten von Stadionbesuchen schon schlimm, so ist dies aus meiner Sicht, jetzt noch schlimmer geworden.

Eigentlich dachte ich, der „VAR“ soll nur bei grasen Fehlentscheidungen eingreifen, aber jetzt wird gefühlt alles überprüft. So macht es mir eigentlich keinen richtigen Spaß mehr.

Ich hoffe, dass sich nicht nur das Leben mit Corona normalisiert, sondern, dass die Sache mit dem „VAR“ überdacht wird und der Fußball wieder richtig von Emotionen leben kann.

Außerdem sollten wir darauf hoffen, bald wieder viele schöne gemeinsame Aktivitäten, wie z.B. unser Grillfest, den gemeinsamen Oktoberfestbesuch und vor allem auch Public Viewings durchführen zu können.

In diesem Sinne bleibt gesund!!!

Erfurt, den 04.02.2021

Andreas Stricker
1. Vorsitzender

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